Zur Gestaltung des Pilgerweges

im Folgenden möchten wir Ihnen einige Impulse geben, wie Sie Ihren Pilgerweg gestalten können. Sie können sie auch so abwandeln, wie es für Sie stimmig erscheint, oder für Sie Unpassendes auch einfach weglassen.

Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt. Fühlen Sie sich ermutigt, Ihren persönlichen Zugang zu finden!

Wir erbitten Ihnen Gottes reichen Segen für Ihren Weg!

AUFTAKT
Der Beginn soll deutlich machen: Wir begeben uns auf einen Pilgerweg, nicht auf eine Wanderung.
Zum Beispiel: Aussendungsgottesdienst mit Überreichung des Pilgerstabes (und des Pilgerheiligtums), Übergabe eines gemeinsamen Erkennungszeichens (z. B. Schönstatt-Tuch), Empfang des Pilgersegens und eines Sendungswortes (z. B. Pilgermotto aus der Hl. Schrift), usw.
SYMBOLE EINFÜHREN UND AUSWERTEN
Prägende Elemente für einen Pilgerweg zu einem Schönstatt-Heiligtum können sich jeweils mit einem Symbol/einem Ritual verbinden:

1. Pilgerstab mit den Kreuz der Einheit:

Wir sind unterwegs in Weggemeinschaft mit Jesus und Maria. Beim Auftakt den Pilgerstab deuten und in seiner Symbolik sprechen lassen. Während des Weges kann der Stab von Hand zu Hand weitergereicht werden, um ihn zu tragen oder sich auf ihn zu stützen.

2. Spurensuche:

Unterwegs mit dem Gott des Lebens. Schöpfung, Wegerlebnisse und Eindrücke vorsehungsgläubig deuten. Es gehört mit zu den wertvollsten Erlebnissen eines Pilgertages, sich am Abend gegenseitig mit dem zu beschenken, was Einzelne erlebt haben; Gemeinschaftserfahrungen noch einmal nachzukosten und miteinander die Spuren Gottes zu entdecken. Methodisch kann es auf unterschiedliche Weise geschehen: z. B. indem eingeladen wird, den Dank aufzuschreiben und in den Krug zu legen; oder mit Tüchern einen Weg legen, auf den sich die Einzelnen mit einem brennenden Licht einordnen.

3. Pilgerheiligtum:

Gehalten im Liebesbündnis. Das Bild der Pilgernden Gottesmutter kann eingeführt werden unter dem Gedanken: Ich trage Maria und sie trägt mich mit meinen Anliegen und Sorgen. Das Pilgerbild kann unorganisiert von Person zu Person weitergegeben werden. Erfahrung: Das Ritual wird gerne angenommen. In der Gruppe prägt sich ein positives Klima aus: Die Mutter Jesu ist dabei! (vgl. Joh 2,1 ff).

4. Der Krug: „Für wen gehst du?“

Zu Beginn eines Pilgerweges / einer Tagesetappe können Intentionen und Anliegen gesammelt und z. B. in den Krug gelegt werden. Der Krug kann während des Weges von Hand zu Hand weitergereicht werden. Oder die Intentionen/Anliegen der geistigen Mitpilger (siehe blauer Abschnitt „Persönlicher Pilgerweg“ des Prospektes), die bei den Veranstaltern angekommen sind, werden verteilt oder gezogen. Die Pilger werden angeregt, sich für diese Person oder für ein bestimmtes Anliegen besonders verantwortlich zu halten: Schritt für Schritt – ich trage mit! Beim Gottesdienst ist der Krug immer zentral dabei. Am Ziel des Weges, beim Urheiligtum, wird der Inhalt bei einem gestalteten Feuerritual verbrannt. Erfahrung: Das „Wofür gehst du?“ entwickelt eine ungeheure Dynamik.

5. Schönstatt-Tuch:

Mit seinen leuchtenden Farben ist es ein sehr gutes Erkennungszeichen für die Pilgergruppe und zugleich ein Signalzeichen auf der Straße, z. B. wenn es um den Rucksack gebunden wird. Es kann um die Schulter oder bei heißem Wetter als Kopftuch getragen werden. Die Symbolik sollte bei einem Impuls erklärt werden.

ELEMENTE FÜR DEN WEG
Das gemeinsame Gehen führt zu guten Gesprächen mit Gott und untereinander. Der Pilgerführer lernt bald die Gruppe kennen und kann auf ihre Bedürfnisse eingehen. Er sollte vor allem das Pilgern selbst sprechen und zum Gebet werden lassen. Weniger ist oft mehr!

Feste Rituale lassen Gemeinschaftsatmosphäre entstehen und schaffen Vertrautheit, z. B.

  • Morgenimpuls, Mittagsgebet (Angelus), Tagesabschluss
  • Pilgermotto, das immer wieder gesprochen/gesungen wird
  • Tägliche „Wege-Litanei“, die Erlebnisse und Eindrücke aufgreift
  • Genügend Freiraum für Stille, Besinnung und Gespräche
  • Stille mit Zeitangabe ansagen, z. B.: Wir gehen 30 Minuten schweigend. Keine stille Phase, wenn man über einen geräuschvollen Schotterweg geht
  • Gemeinsames Beten und Singen stärkt das Miteinander-Glauben
  • Rosenkranz als Pilger-Gebet neu entdecken. Dazu ggfs. große Gruppen teilen. Die Kleingruppen gehen in einem entsprechend großen Abstand voneinanderBei anstrengenden Wegstrecken kein gemeinsames lautes Gebet
  • Impulse unterwegs sind möglich, wenn alle gut hören können (Mikrophon), maximal 20-30 Minuten
  • Eucharistiefeiern in „Gottes grüner Kathedrale“ werden zu spirituellen Höhepunkten, z. B. wenn die Pilger selbst die Steine für den Altar zusammensuchen, ihn mit Blumen vom Wegrand zieren usw.
  • Intentionen/Themen der Gottesdienste vom Weg und von der Gruppe her wählen
  • Bei Anwesenheit eines Priesters das Sakrament der Versöhnung ansprechen und anbieten. Der mitpilgernde Priester ist immer ansprechbar. Zu einem (Beicht-)Gespräch lässt man sich von der Gruppe etwas zurückfallen.
  • Impuls-Kärtchen mit einem „Guten Wort“ für den Weg, sprechen an, z. B. Worte von Pater Kentenich, Spruchsammlungen von Abreißkalendern usw.